Noch vor 30 Jahren war der Kiebitz mit über 2.000 Brutpaaren in Hessen weit verbreitet. Heute sind es gerade noch 350 Brutpaare, die fast ausschließlich in vier Regionen zu finden sind: Die größten Bestände gibt es mit 240 Brutpaaren in der Wetterau, gefolgt von 61 Paaren im Hessischen Ried, 34 im Raum Dieburg und 15 im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Damit folgt er leider dem Negativtrend vieler bodenbrütender Vogelarten im Agrarland. Entsprechend wird der neue Jahresvogel in der Roten Liste Hessens als „vom Aussterben bedroht“ geführt.
Damit trägt der Wetteraukreis eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Art. Gemeinsam mit Teilen des Kreises Gießen und Main-Kinzig ist 2015 das Landschaftsschutzgebiet "Auenverbund Wetterau" in Kraft getreten. Ein Gebiet, das auf 7.369 ha den Erhalt unserer Auenlandschaft, und damit auch des Kiebitz sicherstellen sollte.
Wirkliche Erfolge in den Bestandszahlen der Kiebitzbruten wurde jedoch erst vermerkt, als 2018 erstmals ein Prädatoren-Schutzzaun aufgestellt wurde.
Eindrücke aus der 12 ha großen Fläche aus dem Auenprojekt Niederwiesen bei Ilbenstadt. Die Beweidung erfolgt durch Galloway Rinder, die periodisch die Fläche abgrasen.
Es gibt vier eingezäunte Flächen in der Wetterau: Im Bingenheimer Ried (85 ha), die Horloffaue bei Reichelsheim (6 ha), die Niederwiesen bei Ilbenstadt (12 ha) und die Ludwigsquelle bei Karben (8 ha).
Weitere Infos zum Kiebitz gibt es im Online-Vortrag vom 26. Januar 2024. Die Aufzeichnung gibt es hier: