Mehr Infos zum Feldgarten: https://feldgarten.com
Besuch im Feldgarten: Die Netzwerkerinnen von Wetterau im Wandel informieren sich bei Tom Mühlbauer (rechts) über den Feldgarten.
PRESSE-INFO
Wetterau im Wandel ist ein Netzwerk aus verschiedenen Initiativen und Vereinen
aus dem Umwelt- und Naturschutz, dem Engagement für eine weltweite Nachhaltigkeit und der Evangelischen Kirche, das den
notwendigen sozialökologischen Wandel voranbringen will. Das Netzwerk trifft sich regelmäßig zum Austausch und der Besichtigung von Nachhaltigkeitsprojekten.
Die Netzwerkerinnen von Wetterau im Wandel informierten sich bei einem Besuch über das Konzept und den Aufbau des neu geschaffenen „Feldgarten“ in Bingenheim.
Der „Feldgarten“ ist ein Projekt der Solidarischen Landwirtschaft, dabei tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betriebs, wofür
sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. In der Regel geht es dabei um den regionalen ökologischen Anbau von Gemüse, Salate, Kräutern
und Obst. Die Betriebe haben dadurch einen gesicherten Absatz und ein gesichertes Einkommen. Die Nutzerinnen bekommen ökologisch angebaute Produkte aus der direkten Nachbarschaft.
In der Wetterau gibt es bereits an verschiedenen Orten Projekte der Solidarischen Landwirtschaft unter anderem in Wölfersheim, Dorheim, Wallernhausen und Büdingen. Wie die
Netzwerkerinnen erfahren
durften, unterscheidet sich das Konzept des Feldgartens darin, dass die Beteiligten die Ernte selbst einholen und damit selbst entscheiden können, welches Gemüse und in welcher Menge
sie für
sich ernten. Bei dem Konzept spielt nicht nur die Solidarität gegenüber den anbauenden Betrieben eine Rolle, sondern auch innerhalb der Verbrauchergemeinschaft.
Um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, gilt die Feldgarten-Mitgliedschaft vorrangig für Menschen, die in der Nähe leben oder arbeiten. Aktuell kommen 90 Prozent
aus dem
Umkreis innerhalb von 5 Kilometern.
"Das Selbsterntekonzept bewährt sich", versicherte Gärtnermeister Tom Mühlbauer, der den Feldgarten zusammen mit seiner Partnerin, der Landwirtin Antje Kohlhaas, als
Familienbetrieb
aufgebaut hat. Mühlbauer bringt in das Projekt die Erfahrung und das Wissen aus seiner 10-jährigen Tätigkeit, als Leiter des gemüsebaulichen Versuchswesens bei der Bingenheimer Saatgut
AG ein.
Diese ist Europas größter Saatgutanbieter für nachbaufähiges Biosaatgut für Gemüse, Kräuter und Blumen.
Das Selbsterntekonzept ermöglich den Mitgliedern einen direkten Bezug zu den angebauten Nahrungsmitteln und ein hohes Maß an Individualität bei der Ernte. Eine gegenseitige
Rücksichtnahme, Wertschätzung und Vertrauen sind die Basis für ein Gelingen.
Vor einem Jahr haben Tom Mühlbauer und Antje Kohlhaas einen 1,5 Hektar großen Acker gepachtet und mit dem Gemüseanbau begonnen. Die Bewirtschaftung erfolgt nach ökologischen Prinzipien
und weitestgehend ohne den Einsatz von Maschinen. Im besonderen Maß wird Wert darauf gelegt, dass durch Humusbildung das Leben im Boden gefördert wird. Dadurch wird auch die
Wasserspeicherkapazität und die Bindung von CO2 im
Boden erhöht.
Durch Mischkulturen, eng gestaffelte Fruchtwechsel u. Fruchtfolgen, dem so genannten „Market Garden“, wird eine abwechslungsreiche, reichhaltige u. hochwertige Gemüseversorgung
gewährleistet.
Insgesamt wirkt diese Bewirtschaftungsform dem Klimawandel und Artensterben entgegen. Die Netzwerker zeigten sich begeistert darüber, was im „Feldgarten“ innerhalb eines Jahres
entstanden ist. Neben dem frischen Gemüse ist dort, durch die Anlage von Blumenbeeten und Bienenweiden, auch eine „Augenweide“
entstanden. Tom Mühlbauer bestätigte auf Nachfrage, dass man bei der Planung bewusst auch auf die Landschaftsästhetik geachtet habe. Der Feldgarten soll auch ein Ort der Begegnung,
Freude und der
Erholung sein. „Hier ist ein Paradies für Mensch, Insekten und Tiere entstanden. Projekte wie der Feldgarten, sind nachhaltig u. wirken erheblich dem Klimawandel u. Artensterben
entgegen und sollten unbedingt gefördert werden“, damit noch mehr solcher Projekte entstehen können, forderte Monika Brenninger von der SoLawi in Wölfersheim u. Wetterau im
Wandel.
Wolfgang Dittrich, Referent für gesellschaftliche Verantwortung beim Evangelischen Dekanat Wetterau und Aktivist im Netzwerk ergänzte, dass es ein Ziel sein muss, im Rahmen
einer sozialökologischen Wende in allen Gemeinden und Städten Nachhaltigkeitsprojekte wie Solidarische Landwirtschaften, Gemeinschaftsgärten, Umsonstläden, oder Repair-Cafes
entstehen zu lassen.
"Eine Zukunftsagenda für die Vielen" - das war die inhaltliche Vorlage für unser Gespräch mit den Wetterauer Bundestagskandidat*innen . Das Papier in voller Länge kann hier heruntergeladen werden: https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Schwerpunkte/Klima/Broschuere_Zukunftsagenda_BUND-PARITAET.pdf
Das aus verschiedenen Initiativen und Vereinen aus dem Umwelt- und Naturschutz, der Nachhaltigkeit und der Kirche bestehende Netzwerk „Wetterau im Wandel“ organisiert am
19. August 2021 um 19.00 Uhr, eine Online-Konferenz zum Thema: „Klimaschutz gestalten – sozial und ökologisch!“. Bundestagskandidaten stellen sich dem Thema Klimaschutz.
Als Konferenzteilnehmer wurden Bundestagskandidaten aus der Wetterau der im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien eingeladen. Ihr Kommen zugesagt haben Natalie Pawlik (SPD), Michaela Colletti (Bündnis90/Die Grünen), Peter Heydt (FDP) und Julian Eder (Die Linken). Wegen einer Terminüberschneidung abgesagt hat Armin Häuser (CDU).
Moderiert wird die Konferenz von Frank Uwe Pfuhl (NABU-Umweltwerkstatt). Ein Vertreter des BUND wird einen Eingangsimpuls setzen.
Inhaltliche Grundlage für die Konferenz ist das gemeinsame Papier „Zukunftsagenda für die Vielen“ des BUND und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, in dem beide ihre Vorstellung zum sozialökologischen Wandel formuliert haben.
Mittels der Chat-Funktion sind auch Fragen aus dem Publikum an die Kandidatinnen und Kandidaten vorgesehen.
Das Netzwerk „Wetterau im Wandel“ ist seit 2011 aktiv und hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, zu den verschiedenen Wahlen Veranstaltungen mit den jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten zu organisieren. „Wir möchte damit zur Stärkung der Demokratie beitragen, aber auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus einer Wahlentscheidung rücken“, teilte Wolfgang Dittrich, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung beim Evangelischen Dekanat Wetterau für das Netzwerk mit.
Gegenwärtig überlagert die Corona-Pandemie alles, dennoch bleiben die Biodiversitäts- und die Klimakrise die größten Bedrohungen für das Leben auf unserem Planeten. Ihre Folgen (Artenrückgang, Hitze, Dürre, Starkregen mit Überschwemmungen) sind auch in der Wetterau nicht zu übersehen. Der Umgang mit diesen Krisen und die Bekämpfung der Ursachen stellt daher auch für die Kreispolitik die größte Herausforderung der nächsten Jahre dar. Das Netzwerk Wetterau im Wandel hat daher auf Vorschlag des NABU Kreisverbandes diese Themen ins Zentrum seiner Wahlprüfsteine zur Kreistagswahl gerückt.
Eine Liste von 20 Maßnahmen aus den Bereichen Schutz und Förderung der Biologischen Vielfalt, Klimaschutz und Vorsorge gegen die Folgen des Klimawandels wurde an sieben Parteien und Wählergemeinschaften des Kreistags geschickt. Vier Parteien haben geantwortet, die anderen (AfD, FDP, FW) zeigen offenkundig Desinteresse, Ignoranz oder Inkompetenz in Bezug auf die entscheidenden Zukunftsfragen. Das Netzwerk Wetterau im Wandel hat die Antworten ausgewertet, die Liste unserer Forderungen und eine Zusammenfassung der Antworten ist hier nachzulesen.
Wetterau im Wandel-Gruppe im Einsatz für die Artenvielfalt auf Friedberger Wiese
Bienen und Schmetterlinge brauchen blütenreiche Wiesen. Damit diese reich an Blüten bleiben, müssen sie im Sommer gemäht und das Mähgut abtransportiert werden.
Mit Wetterau im Wandel haben sich zahlreiche Akteure der Region zusammengeschlossen: Bad Nauheim - fair wandeln, Evangelische Kirche - Dekanat Wetterau, Umsonstladen Friedberg, NABU Umweltwerkstatt Wetterau, Eulenhaus, Solawi Wetterau, Bio-Hopper, Wetterausicht, Lebenswert, Faktor 10, Kinderfarm Jimbala, Querbeet, Dottenfelderhof uvm.